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Geothermie Oberhaching für nachhaltige Energie aus der Tiefe – kommunal und klimafreundlich

Nachhaltige Fernwärme aus der Tiefe: Geothermie in Oberhaching zeigt, wie kommunale Energieversorgung in Bayern klimafreundlich und sicher gelingt

Im Süden von Bayern, insbesondere in Oberbayern, schlummert ein enormes Potenzial an geothermischer Energie – eine umweltfreundliche und nachhaltige Wärmequelle direkt aus dem Erdinneren. Diese erneuerbare Energieform kann sowohl zur Wärmeerzeugung als auch zur Stromproduktion genutzt werden. Die im Erdinneren gespeicherte Hitze – mit Temperaturen von über 5.000 Grad Celsius – ist theoretisch in der Lage, den aktuellen Weltenergiebedarf mehr als zweieinhalbfach zu decken.

Anders als andere Energiequellen steht Geothermie in Bayern ganzjährig, wetterunabhängig und grundlastfähig zur Verfügung – ein entscheidender Vorteil für die kommunale Energieversorgung der Zukunft.

Geothermie in Oberhaching: Vorreiter einer regionalen Energiewende
Ein herausragendes Beispiel für die kommunale Nutzung von Geothermie in Bayern ist Oberhaching. Seit über einem Jahrzehnt investieren die Gemeindewerke Oberhaching (GWO) in ein zukunftsweisendes Fernwärmenetz, das überwiegend mit geothermischer Energie gespeist wird. Die Basis dafür liefert die Geothermieanlage Taufkirchen, in der zwischen Juli 2011 und Mai 2012 zwei Tiefenbohrungen bis zu 3.700 Meter Tiefe durchgeführt wurden. Das dort gewonnene Thermalwasser erreicht eine Temperatur von etwa 135 Grad Celsius und liefert mit einer Schüttung von 120 Litern pro Sekunde eine verlässliche, emissionsarme Wärmequelle.

Kommunale Verteilung: So kommt die geothermische Wärme nach Oberhaching
Seit 2011 entsteht in Oberhaching ein hochmodernes Fernwärmenetz, das heute bereits mehr als 75 Kilometer umfasst. Es transportiert die aus Geothermie Bayern gewonnene Wärme direkt zu Haushalten, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Das Netz wird laufend erweitert und an neue Gebäude angeschlossen – ein konsequenter Schritt in Richtung einer nachhaltigen, kommunalen Energieversorgung.

Im technischen Ablauf erfolgt die Wärmeeinspeisung über einen Wärmetauscher: Die Energie aus dem geförderten Thermalwasser wird an das Fernwärmewasser übertragen, ohne dass ein direkter Wasserkontakt besteht. Das abgekühlte Thermalwasser wird anschließend wieder in den Untergrund zurückgepumpt – ein geschlossener Kreislauf, der die geologischen Ressourcen schont und zugleich hohe Versorgungssicherheit bietet.

Flexibel und kompatibel: Anschluss an bestehende Heizsysteme
In Oberhaching kann nahezu jedes vorhandene Warmwasserheizungssystem an das kommunale Fernwärmenetz angeschlossen werden – auch ältere Anlagen. Über eine Wärmeübergabestation wird die geothermisch erzeugte Energie sicher und effizient in das hauseigene Heizsystem eingespeist, ohne dass größere bauliche Veränderungen notwendig sind.


Mit dem Ausbau der Geothermie in Oberhaching zeigt sich, wie kommunale Energiekonzepte in Bayern erfolgreich umgesetzt werden können: wirtschaftlich, ökologisch und langfristig sicher. Die Gemeinde geht hier als Vorbild voran und beweist, dass die Energiewende nicht nur ein globales, sondern auch ein kommunales Projekt ist – mit konkretem Nutzen für Bürgerinnen und Bürger vor Ort.


NEWS Übersicht

-> Geothermie einfach erklärt Teil 1

-> Geothermie einfach erklärt Teil 2

-> Geothermie einfach erklärt Teil 3

-> Geothermie einfach erklärt Teil 4

-> Geothermie einfach erklärt Teil 5

Entstehung der Wärme

Geothermie Oberhaching - Wie Tiefenwärme zur kommunalen Wärmversorgung genutzt wirde
Geothermie Oberhaching - Wärmekreislauf