
Geothermie – einfach erklärt
Geothermie Bayern: Wärme aus dem Erdinnern
So funktioniert Geothermie in Oberhaching und Umgebung
Die Geothermie in Bayern ist ein bedeutender Bestandteil der nachhaltigen Energieversorgung und wird besonders im Süden des Freistaats erfolgreich genutzt. Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Geothermie Oberhaching, betrieben durch die Gemeindewerke Oberhaching. Doch wie genau funktioniert diese klimafreundliche Technologie, die Wärme aus den Tiefen der Erde liefert?
Wärmequelle aus dem Erdinnern
Die Erde ist seit ihrer Entstehung vor etwa 4,5 Milliarden Jahren ein äußerst heißer Planet. Im inneren Erdkern herrschen Temperaturen von über 5.000 Grad Celsius. Diese Wärmeenergie fließt kontinuierlich Richtung Erdoberfläche und erhitzt dabei Gesteinsschichten und unterirdische Wasservorkommen. Das Potenzial dieser Erdwärme ist enorm: Theoretisch könnte sie den weltweiten Energiebedarf mehr als doppelt decken. In Bayern bietet insbesondere das sogenannte nordalpine Molassebecken ideale Voraussetzungen für die Nutzung von Tiefengeothermie. Diese geologische Struktur erstreckt sich von der Donau bis zu den Alpen und enthält mit dem Malmkarst eine wasserführende Kalksteinschicht. Durchzogen von Rissen und Klüften, speichert sie große Mengen an heißem Thermalwasser – die Grundlage für eine nachhaltige Wärmegewinnung aus der Tiefe.
Erschließung der Wärmequelle mit bewährter Technik
Die Erschließung dieser natürlichen Ressource erfolgt mithilfe erprobter Bohrtechniken aus der Gas- und Erdölförderung. In Bayern ist die Nutzung von Tiefengeothermie längst Realität: Bereits über 20 Geothermieanlagen sind in Betrieb, weitere Projekte befinden sich in Planung oder Bau. Die meisten Anlagen erzeugen klimafreundliche Heizenergie, während südlich von München – etwa in Taufkirchen – aufgrund besonders hoher Temperaturen auch Strom aus Geothermie produziert werden kann. Mit über 280 Megawatt Wärmeleistung und über 30 Megawatt elektrischer Leistung leisten die bayerischen Geothermieanlagen einen spürbaren Beitrag zur Energiewende.
Geothermie Oberhaching: Vorreiterprojekt der Gemeindewerke Oberhaching
Ein herausragendes Beispiel für erfolgreiche Geothermie in Bayern ist das Projekt Geothermie Oberhaching, das von den Gemeindewerken Oberhaching umgesetzt wurde. Die Anlage bezieht ihre Energie aus dem benachbarten Taufkirchen, wo zwischen 2011 und 2012 zwei Tiefenbohrungen im Malmkarst durchgeführt wurden – bis in eine Tiefe von rund 3.700 Metern.
Das dabei geförderte Thermalwasser hat eine Temperatur von etwa 135 Grad Celsius und eine beeindruckende Schüttung von 120 Litern pro Sekunde. Diese Energiequelle wird seither für die umweltfreundliche Fernwärmeversorgung der Gemeinde Oberhaching sowie zur Stromerzeugung genutzt. Die Kombination aus regionaler Verfügbarkeit, hoher Versorgungssicherheit und Umweltfreundlichkeit macht die Geothermie Oberhaching zu einem Musterbeispiel für nachhaltige kommunale Energieversorgung. Die Gemeindewerke Oberhaching setzen dabei konsequent auf den Ausbau erneuerbarer Energien und leisten so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz in Bayern.
Mehr als nur umweltfreundlich – Geothermie spart Ressourcen
Ein zentrales Argument für die Geothermie Oberhaching ist die effektive Einsparung von Heizöl und Erdgas. Durch die geothermische Fernwärmeversorgung wurde bisher die Verbrennung von über 20 Millionen Litern Heizöl vermieden – eine Zahl, die zeigt, wie groß das Potenzial dieser nachhaltigen Energieform ist. Gerade in einer Zeit, in der fossile Rohstoffe weltweit knapper, teurer und politisch unsicherer werden, ist dieser Effekt von großer Bedeutung. Öl und Gas sind zudem viel zu wertvoll, um sie einfach zu verbrennen – sie werden in der Chemie, Pharmazie und Hightech-Industrie dringend für höherwertige Anwendungen benötigt.
Geothermie Bayern: Nachhaltig und ethisch vertretbar
Ein weiterer Vorteil der Geothermie Bayern liegt in ihrer ethischen Unbedenklichkeit: Während immer mehr landwirtschaftliche Flächen für Energiepflanzen und Biotreibstoffe genutzt werden – mit negativen Folgen für Nahrungsmittelpreise und -verfügbarkeit – benötigt die Geothermie keine zusätzlichen Flächen. Sie greift nicht in bestehende Nutzungen ein, sondern nutzt eine Energiequelle, die kontinuierlich aus dem Erdinneren zur Oberfläche strömt und andernfalls ungenutzt in den Weltraum abgegeben würde. Auch im Kampf gegen den Klimawandel leistet die Gemeindewerke Oberhaching Geothermieanlage einen wertvollen Beitrag. Allein seit Betriebsbeginn konnten durch die CO₂-freie Wärmeversorgung über 45.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Jeder einzelne Fernwärmeanschluss ersetzt eine private Heizungsanlage, vermeidet Schadstoffemissionen und trägt zu einem besseren Mikroklima in der Gemeinde bei. Die Vorteile zeigen sich auch direkt vor Ort: Keine Tanks mehr im Keller, keine Öl- oder Gaslieferungen, keine Emissionen aus Schornsteinen – stattdessen saubere, leise und wartungsarme Wärmeversorgung aus der Tiefe.
Geothermie in Oberhaching ist ein entscheidender Baustein für die klimaneutrale Wärme- und Energieversorgung
Die Geothermie Oberhaching, betrieben von den Gemeindewerken Oberhaching, zeigt beispielhaft, wie regionale, erneuerbare Energieversorgung funktionieren kann. Sie schützt das Klima, spart wertvolle Ressourcen wie Öl und Gas, und schafft eine saubere, unabhängige Zukunft für Kommunen in ganz Bayern.

