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Geothermieanlage der Gemeindewerke Oberhaching: Modernes Fernwärmenetz nutzt erneuerbare Erdwärme

Geothermie – einfach erklärt / Teil 2

Aus dem Erdinnern in die Wohnung – der Weg der Wärme durch das Oberhachinger Fernwärmenetz
Geothermie, Wärmetauscher und Heizkreise im Fokus

Dank modernster Wärmetauschertechnik und intelligenter Heizkreissteuerung wird die natürliche Energie aus dem Erdinneren effizient bis in die Wohnräume gebracht – ein Gewinn für Umwelt, Komfort und die gesamte Gemeinde. Viele Menschen sind erstaunt, wenn sie erfahren, dass beim Oberhachinger Fernwärmenetz nicht das heiße Thermalwasser selbst, sondern lediglich dessen Wärme in die Haushalte gelangt. 

Was genau passiert also zwischen der Geothermieanlage am Lanzenhaarer Weg in Taufkirchen und den Heizkörpern in den Wohnungen der Oberhachinger Bürger? Die Antwort liegt in einem ausgeklügelten System aus drei voneinander getrennten Wasserkreisläufen, das die Wärme effizient und sicher transportiert.

Die erste Station: Geothermieanlage und Wärmetauscher
Der Ursprung der Wärme liegt 3700 Meter tief unter der Erde. Dort wird 135 Grad heißes Thermalwasser gefördert, das anschließend in der Geothermieanlage über große Wärmetauscher seine Energie an einen zweiten Wasserkreislauf übergibt – das eigentliche Fernwärmenetz. Das abgekühlte Thermalwasser wird anschließend umweltgerecht in die gleiche Gesteinsschicht zurückgeleitet, aus der es entnommen wurde.

Lebensader Fernwärmenetz: Wärme auf sicherem Weg durch Oberhaching
Das Oberhachinger Fernwärmenetz ist der längste und sichtbarste Teil dieses Systems. In den unterirdisch verlegten Rohrleitungen zirkuliert vollenthärtetes Leitungswasser, das in der Geothermieanlage die Wärme vom Thermalwasser übernimmt. Leistungsstarke Netzpumpen transportieren dieses Heizwasser zuverlässig in die angeschlossenen Haushalte und Betriebe.

Die Geschichte des Oberhachinger Fernwärmenetzes begann mit zwei kleinen Nahwärmenetzen, die seit 2003 bzw. 2006 durch Holzhackschnitzel-Heizwerke betrieben wurden. Seit 2011 wurde das Netz im Zuge langfristiger Verträge zur geothermischen Wärmeversorgung systematisch ausgebaut. Heute umfasst das Netz einschließlich der Transportleitung aus Taufkirchen nahezu 80 Kilometer Länge – in Summe mit den Rücklaufleitungen liegen damit fast 140 Kilometer Fernwärmerohre (Stand 2025)  unter Oberhachings Straßen, was in etwa der Strecke nach Salzburg entspricht. Hier gehts zum aktuellen Oberhachinger Fernwärmenetz...

Im Haus: Die Wärmeübergabestation und individuelle Heizkreise
Im letzten Schritt gelangt die Wärme über eine Wärmeübergabestation in die Häuser der Kunden. Dabei handelt es sich um einen kompakten Wärmetauscher mit Regeleinheit, der die Wärme aus dem Fernwärmenetz an die Heizkreise des Hauses überträgt. Die Installation ist platzsparend, sauber und ersetzt herkömmliche Öl- oder Gasheizungen vollständig.

Die bestehende Heizungsinfrastruktur – ob Heizkörper oder Fußbodenheizung – kann weiterhin genutzt werden. Auch zusätzliche Heizkreise, etwa für ein Schwimmbad, lassen sich unkompliziert einbinden und separat regeln.

Vorteile für Oberhachinger Haushalte
Mittlerweile profitieren rund 1.800 Haushalte und Betriebe in Oberhaching vom Fernwärmenetz, das Wärme aus regionaler, regenerativer Geothermie liefert (Stand 2025). 

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Geringer Platzbedarf
  • Keine Brennstofflagerung oder Geruchsbelästigung
  • Hohe Versorgungssicherheit
  • Stabile Preise
  • Regionaler Versorger mit direktem Ansprechpartner vor Ort
  • Umwelt- und klimafreundlich

-> Geothermie einfach erklärt Teil 3

Geothermie Oberhaching - Wärmekreislauf
Oberhachinger Fernwärmenetz
Die Wärmeübergabestation bring Fernwärme aus Geothermie in die Häuser der Kunden