Grundsätzlich gilt:
Der Primärenergiefaktor ist eine wichtige Kenngröße für die Umweltfreundlichkeit einer Energieversorgung. Über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bewertet der Gesetzgeber die verschiedenen Arten der Energieversorgung nach dem Verhältnis von eingesetzter nicht erneuerbarer (fossiler) Primärenergie zu abgegebener Endenergie. Vereinfacht gesagt nach der Umweltfreundlichkeit bzw. CO2-Einsparung des eingesetzten Energieträgers sowie der Effizienz der Energieumwandlung und des Energietransports.
Die Standardwerte für die Primärenergiefaktoren (PEF) variieren je nach Energiequelle und sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. Erneuerbare Energien wie Geothermie, Windkraft oder Wasserkraft haben oft einen PEF von nahezu Null, da sie als sehr umweltfreundlich gelten. Fossile Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas weisen in der Regel höhere PEF-Werte auf, typischerweise um 1,1 oder darüber, was die höheren Energieverluste bei der Gewinnung und Umwandlung reflektiert. Die Oberhachinger Wärme hingegen ist gemäß Zertifizierung mit 0,21 äußerst günstig bewertet. Die Zertifizierung erfolgte durch das Sachverständigenbüro „eta Energieberatung“ und gilt bis 02 September 2031. Der Primärenergiefaktor wird bei Änderungen in der Erzeugung umgehend anhand aktueller Werte neu berechnet.
Gut für die Umwelt – gut für den Geldbeutel
Der Primärenergiefaktor ist eine wichtige Einflussgröße bei der Erstellung des GEG-Nachweises, der bei einem Neubau, einer Sanierung oder einer Erweiterung eines Gebäudes Pflicht ist.
Auch hier lässt sich der Nutzen eines niedrigen Primärenergiefaktors als Faustregel darstellen: Je günstiger die energetische Bewertung eines Gebäudes, desto höher ist sein Wert im Falle eines Verkaufs oder einer Vermietung. Darüber hinaus ist die Gewährung verschiedener zinsgünstiger Darlehen an Bauherren oder Sanierer, wie zum Beispiel durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), häufig von einem niedrigen Primärenergiefaktor abhängig. Durch einen günstigen Primärenergiefaktor lassen sich auch Baukosten einsparen, da ein Teil der baulichen Anforderungen dadurch substituiert werden kann.
Die Zertifikate über den Primärenergiefaktor und den Anteil der Erneuerbaren Energien der Oberhachinger Wärme können direkt bei den Gemeindewerken angefordert werden oder im Folgenden heruntergeladen werden:
Wer sich näher mit dem Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden "GEG" beschäftigen will, findet unter diesem Link den aktuellen Gesetzestext.
Informationen zum Heizkostenvergleich finden Sie u.a. auf der Homepage des AGFW, des Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. .
Umweltschutz
Umwelt- und Klimaschutz durch Geothermie
Fernwärme aus Geothermie ist ein hervorragender Beitrag zum Klimaschutz. Jeder Fernwärmeanschluss bedeutet einen rauchenden Kamin weniger und senkt den Verbrauch knapper fossiler Energieträger. Es wird kein Bodenschatz dauerhaft abgebaut, wie bei Öl, Kohle oder Gas, sondern es wird nur die Wärme des Thermalwassers entnommen. Das Thermalwasser selbst wird vollständig wieder in den tiefen Untergrund zurückgeführt.
Mit Ausnahme des benötigten Pumpenstroms und des seltenen Einsatzes fossiler Energieträger für die Spitzen- und Reservelast ist die Geothermie ein CO2-freier und damit klimaschonender Energieträger.

Geothermie-Fernwärme bietet noch mehr Vorteile für Klima und Umwelt:
- Bei der Förderung entsteht kein Umweltrisiko, wie z. B. bei Ölbohrungen oder dem sogenannten Fracking zur Gasförderung.
- Der Flächenverbrauch ist so gering wie bei keiner anderen Energieform
- Geothermie wird ortsnah gewonnen und vermeidet somit lange Transportwege, die selbst wiederum Energieverbrauch und Umweltrisiken bedeuten.
- Auch der Bund Naturschutz spricht sich dafür aus, Geothermie anstelle fossiler und atomarer Energieträger zu nutzen!
- Außerdem gehören Feuer, Ruß und Abgase nach Anschluss an die Fernwärme der Vergangenheit an.
- Nicht zuletzt bringt weniger Verbrennung von Öl, Kohle oder Gas auch ein verbessertes Klima in der Gemeinde Oberhaching.